Anatomie eines guten Blogbeitrags

Anatomie eines guten Blogbeitrags
Ina Mewes

Blogs gibt es Millionen, einige sind mega-erfolgreich, andere dümpeln traurig vor sich hin. Das hat zum einen mit der Reichweite der Inhaber zu tun, aber eben auch damit, was da eigentlich veröffentlicht wird und wie.

In dieser Folge verrate ich dir, wie du zügig und entspannt Blogartikel schreibst, die gut ankommen und gern gelesen werden. Ok, eine Garantie gibt es nie. Aber mit dieser Anleitung dürfte es dir deutlich leichter fallen.

Was macht einen guten Blogartikel aus

Das kommt natürlich extrem auf das Thema an, dass du beackerst. Manche Blogbeiträge sind gerade einmal 400 Worte lang, also knapp eine DIN-A-4 Seite Text. Andere sind so umfangreich, dass du nach der Hälfte einen Marker setzt, um später weiterzulesen. 

Beide Varianten und auch die Zwischenformen haben ihre Daseinsberechtigung und finden auch Leser. Vorausgesetzt, das Thema ist für sie relevant und die Umsetzung ist so, dass man nicht vor dem Monitor einschläft. 

Aber wie kriegst du das für deine Themen hin?

Die Themenwahl

Der wichtigste Schritt ist wohl die Themenwahl. Es mag sein, dass dich die Molekularstruktur verschiedener Zuckersorten wahnsinnig fasziniert. In einem Kochblog hat das aber nichts zu suchen. Wenn du deinen Blog betreibst, um damit mehr Sichtbarkeit für dich und dein Business zu bekommen, musst du Themen wählen, die deine potenziellen Kunden wirklich interessieren. 

Um Themen zu finden, kannst du eine klassische Keyword-Recherche machen. Also mit Hilfe von Google und diversen Tools herausfinden, wonach in deinem Bereich gesucht wird und welche Inhalte sich tatsächlich lohnen.

Ich bin ein Riesenfreund von menschlicher Interaktion. Deshalb würde ich dir immer empfehlen, genau die Leute zu fragen, die du erreichen willst. Mach eine Umfrage in deinem Newsletter, teile einen Beitrag auf Social Media und bitte um Fragen, die zu deinem Thema offen sind oder wo sich deine Follower mehr Infos zu wünschen. 

Alternativ schau gern mal im Beitrag “strategisch bloggen” nach. Da zeige ich dir, wie du die Themenfindung auch gut angehen kannst.

Aufbau/Struktur

Du hast ein tolles Thema – perfekt. Wenn du jetzt eine Textwüste ablieferst, war die Arbeit umsonst. Wie jeder gute Text sollte dein Blogbeitrag einen sinnvollen Aufbau haben. Ansonsten springen dir die Leser unterwegs ab oder kommen nicht mal über die ersten Zeilen hinaus.

Wie genau so ein Aufbau aussehen kann, erfährst du gleich.

Schreibstil

Dein Schreibstil

Teil drei, der für den Erfolg von Blogbeiträgen sorgt, ist – logisch – die Art, wie du schreibst. Gibt es hier ein Richtig und ein Falsch? Gute Frage. Ich bin ja der Meinung, wenn du ein paar wichtige Grundregeln beachtest, passt das schon. Denn so unterschiedlich wie wir formulieren, gibt es auf der anderen Seite eben Menschen, die verschiedene Schreibstile mögen oder hassen. 

Ich schreibe zum Beispiel eher locker, so wie mir der Schnabel gewachsen ist. Dass das nicht alle abholt, ist mir bewusst. Das ist aber völlig ok. Denn wer mit mir arbeitet, kennt dann wenigstens meinen Schnabel schon und weiß, was ihn oder sie erwartet. 

Ok, ich hab dir versprochen, dir eine Art Fahrplan für einen guten Blogbeitrag zu geben. Dann legen wir mal los.

Das Grundgerüst

Bevor du wild drauflos schreibst, nimm dir einen Moment Zeit, ein Blatt Papier oder dein Schreibprogramm und mach dir vorab ein paar Notizen. (Ich nutze dafür übrigens auch gern Mindmap-Programme). Ich spiel das Ganze mal an zwei Beispielen durch.

Ein Blogbeitrag über gewaltfreie Kommunikation und einen über die Verwendung von Kurkuma in der indischen Küche.

Schritt 1. Dein Thema kommt ganz nach oben.

Über einen tollen Titel oder den eigentlichen Text brauchst du dir jetzt noch keine Gedanken machen. Es geht erst einmal um die Struktur.

Was?

Schritt 2. Was genau ist das eigentlich, worüber du schreibst?

Mach dir hier ein paar erste Stichpunkte.

Damit machst du die glücklich, die Definitionen lieben und die durch sie am ehesten lernen. Und Google freut sich auch, denn was wird am meisten gegoogelt? “Was ist…” und “Wie geht…”.

Frage 1 hätten wir damit schon einmal abgedeckt.

Bei der gewaltfreien Kommunikation würde ich hier erstmal kurz anreißen, wie der Begriff entstanden ist, welchen Hintergrund das hatte, wer die prägenden Vertreter sind.

Beim Kochblog – was ist Kurkuma überhaupt? Wie wird es gewonnen? Wo kommt es her? Wie lange wird es schon verwendet? Womit wird es gern verwechselt?

Warum?

Schritt 3. Warum ist das wichtig?

Eine Definition ist ja was Feines. Aber die Definition allein überzeugt viele noch nicht, warum sie sich mit dem Thema beschäftigen sollten. Daher ist das der nächste Schritt. Welche Bedeutung hat dein Thema, warum ist es wichtig? Grob ausgedrückt, warum schreibst du eigentlich darüber?

Ich glaube hier sind die Beispiele relativ klar. Gewaltfreie Kommunikation hat eine Menge Vorteile, die darfst du dir hier schön als Beispiele auflisten. So ähnlich sieht das beim Kurkuma aus. Allerdings kannst du hier sogar noch ergänzen, welche Konsequenzen es hat, wenn es falsch verwendet wird.

Der nächste Teil ist der Lieblingsteil der meisten und dürfte wohl auch den größten Umfang haben: 

Frage Wie?

Wie geht das? Wie mache ich es? Wie wende ich es an? Wie setze ich um?

Auch hier wieder, Stichpunkte!

Erkläre Schritt für Schritt, wie das Thema umgesetzt, angewendet werden kann. Falls es, wie im Fall meiner beiden Beispiele zu umfangreich werden würde, wähle einzelne Anwendungsfälle.

Gewaltfreie Kommunikation: Beschreibe, wie der Leser Schritt für Schritt lernt, in Konfliktsituationen mit dem Partner besser zu kommunizieren. Der Küchenblog? Hier darf jetzt ein typisches, einfach zuzubereitendes Rezept kommen. 

Kurz vor Schluss kommt dann noch ein Abschnitt für die, die nur umsetzen, wenn sie selbst etwas davon haben.

Überschrift hier: 

Weshalb

Weshalb du dich (jetzt) darum kümmern solltest.

Ok, was hatten wir? Gewaltfreie Kommunikation. Ja sie kann die Welt zu einem besseren Ort machen. Vor allem aber kann man damit die Qualität eigener Beziehungen auf ein neues Level heben. Kurcuma? Ok, lass mich überlegen. Mit der richtigen Anwendung bringt es Abwechslung in die Küche und du ernährst dich gesünder als mit Fertigfutter. Ok, ein bisschen weit hergeholt. Ich muss aber auch gestehen – ich koche gern, Indische Küche ist aber nicht mein Spezialgebiet.

So, und dann sind wir eigentlich schon grob durch.

Warum schlage ich die Struktur mit diesen 4 Fragen vor?

Also: Was, Wieso, Wie und Weshalb. 

Weil du damit verschiedene Lerntypen abholst. Jeder Mensch hat eine andere Motivation, um sich mit Themen zu beschäftigen. Steigst du direkt mit dem “how to” ein, lässt du einige potenzielle Leser links liegen.

So, nun hast du dieses Grundgerüst, lauter Stichpunkte. Das ist quasi das Skelett. Nun lass uns da mal ein wenig Fleisch draufpacken.

Jetzt geht es ans Schreiben

Nein, immernoch nicht den Einstieg, sondern erst einmal nur entlang der von dir erstellten Struktur.

Fülle die Stichpunkte mit Inhalten

Als grobe Faustregel kannst du dir merken: Für einen guten Lesefluss bitte keine Textblöcke. Pro Absatz empfehle ich, natürlich auch je nach Satzlänge, maximal sechs Sätze.

Schreibst du unter einem Stichpunkt mehr als drei bis vier Absätze, lohnt es sich oft zu schauen, ob du dort mehrere Zwischenüberschriften einfügen kannst. Struktur und so. Abgesehen davon hilft das Lesern auch dabei, sich zu orientieren.

Wenn du alles drin hast, was rein soll, dann erst setzt du dich an den Einstieg und das Ende des Beitrags. Warum? Weil du so sicherstellst, das du ankündigst, was auch tatsächlich drin ist und du mit dem Abschluss einen schönen Bogen schlägst.

Einstieg und Abschluss

Wie schon angedeutet, solltest du immer mit einem sogenannten Teaser Text in deinen Blogbeitrag einsteigen. Zum einen fällst du so nicht direkt mit der Tür ins Haus. Zum anderen entscheidet der ganz oft, ob weitergelesen wird. Was hier rein muss? Eine grobe Angabe, was die Leser erwartet und warum es sich lohnt, weiterzulesen. Mehr dazu findest du in der Folge: Teaser-Text. 

Um den Beitrag rund zu machen, empfehle ich dir am Ende eine kleine Zusammenfassung und, ganz wichtig! Vergiss deine Handlungsaufforderung nicht. Klicken, Liken, Abonnieren. Schau, was am besten passt und dir weiterhilft.

Ok, Grundgerüst haben wir abgehakt, Inhalt ist jetzt auch drin. Jetzt geht es ans Aufhübschen. Also Haare, Nägel, Makeup. 😉

Wie weit ergibt es Sinn und passt?

Sind alle Bestandteile wichtig? Gibt es vielleicht einzelne Bereiche, wo du ziemlich tief eingestiegen bist, dich vielleicht sogar ein bisschen verrannt hast, die vielleicht einen eigenen Blogbeitrag verdienen und hier kürzer angerissen werden dürfen?

Ich glaube, das ist einer der wichtigsten Schritte überhaupt. Geh einen Schritt zurück.

Schau mit den Augen des Lesers auf deinen Text

  • Was von dem, was du geschrieben hast, ist wirklich relevant?
  • Wo holst du zu weit aus und schweifst ab?
  • Wo wiederholst du dich vielleicht?
  • Welche Füllwörter und Floskeln kannst du ersatzlos streichen, weil sie den Text nur künstlich aufblasen?
  • Klingt dein Text flüssig oder hakt es irgendwo?
  • Nutzt du die direkte Ansprache oder schreibst du einen Beitrag im Fachartikel-man-kann-Stil?

Bilder und Grafiken

Damit dein Text keine Wüste bleibt, ist es oft sinnvoll, Bilder und Grafiken mit einzubauen. Schau, dass du welche findest, die zu dem konkreten Teil passen und die nicht zuuu generisch sind. Ich weiß, das ist manchmal gar nicht so einfach. Verbessert die Qualität deiner Inhalte aber enorm. 

Bitte unbedingt Alt-Attribut, Bildbeschreibung und Co. anpassen und dann isses schick.

Bilder für Blogartikel

Jetzt erst der Titel

Ganz zum Schluss geht es an den Titel. Denn der ist nebem dem Teaser nunmal wichtig. Ein paar Tipps für gute Headlines findest du im Beitrag “5 Tipps für bessere Headlines“. Ansonsten gilt: Die Überschrift darf neugierig machen, vor allem aber möchte ich sofort wissen, worum es geht. 

Fertig

Bist du damit durch, hast du einen soliden Blogbeitrag, der die wichtigsten Kriterien abdeckt, eine klare Struktur hat und verschiedene Leser-Typen anspricht. 

Natürlich ist das nicht die einzige Art, Blogbeiträge zu strukturieren oder aufzubauen. Ich finde sie aber als Grundlage sehr praktisch und ja, sie funktioniert auch richtig gut.

Fazit

Blogbeiträge sind nur dann zielführend, wenn sie auch wirklich Leser abholen und Mehrwert bieten. Am einfachsten bekommst du das hin, wenn du dir zuerst die Grundstruktur überlegst und notierst. Hangel dich gern an den 4 großen Fragen entlang: Was ist das? Warum ist es wichtig? Wie funktioniert es und Warum sollte sich der Leser damit beschäftigen. Steht die Struktur, wird sie mit Text gefüllt.

Einen spannenden Einstieg und einen netten Abschluss dazu und fertig ist der Lack.

Wenn du es ausprobiert hast, verrate mir gern mal in den Kommentaren auf meinem Blog, wie das für dich funktioniert.

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Ina Mewes, text and sell

Ich bin Ina.

Werbetexterin, Content-Coach und Squirrel-Brain.

Ich unterstütze vielbeschäftigte Online-Unternehmerinnen dabei, mit guten Inhalten in die Sichtbarkeit zu kommen und. zu verkaufen. Ohne Content-Hustle und Überforderung.

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