Warum Deadline Dancing im Marketing Müll ist

Spontanität ist was Tolles. So kommt keine Langeweile auf und du kannst deine Kreativität schön ausleben. Und genau davon brauchst du ja jede Menge, wenn du dich und dein Angebot vernünftig zeigen und bewerben willst. Blöd nur, dass Spontanität häufig dazu führt, dass du oft zu spät mit bestimmten Themen rausgehst, oder gar nicht. 

Deadline Dancing ist ne hohe Kunst. Im Marketing ist es aber oft sehr kontraproduktiv. Warum das so ist und was du lieber anders machen solltest, darum geht es in dieser Folge.

Marketing aus dem Bauch heraus

Sehe ich ganz häufig. Da wird im Blog mal über dies, mal über das geschrieben. Ein Monatsrückblick jagt den nächsten, auf Social Media ist die Auswahl auch schön bunt. Wenn ein Angebot rausgehen soll, kommen davor zwei, drei Beiträge. Dazwischen aber auch noch unbedingt das tolle Frühstück in der Innenstadt – man will ja seine Follower nicht mit Selbstwerbung erschlagen. 

Spaghetti-Marketing nennt man das. Wild die Nudeln durch die Gegend werfen und hoffen, dass irgendeine irgendwo kleben bleibt. Funktioniert nicht wirklich. Fühlt sich aber zumindest so an, als hätte man sich bemüht. Immerhin besser als gar nicht übers eigene Angebot zu sprechen. Und ja, das seh ich auch ganz oft.

Wenn du erfolgreich verkaufen willst, brauchst du eine Strategie. Einen roten Faden, der sich durch deinen Content zieht, durch deine Verkaufsinhalte. Alles sollte irgendwie aufs große Ziel einzahlen: deine Sichtbarkeit als Go to Person für dein Thema und Kundengewinnung.

Dafür brauchst du einen Plan

Einen Content-Plan, logisch. Aber auch einen allgemeinen Marketing-Plan. 

  • Was soll wann rausgehen? 
  • Was musst du zu welcher Zeit bewerben? 
  • Wann beginnst du mit den Vorbereitungen?

 

Machst du dir dazu nicht wirklich Gedanken, geht es dir wahrscheinlich häufig wie mir früher. Workshop ist geplant. Du weißt auch, dass du in den Wochen davor ordentlich die Werbetrommel rühren solltest. Blöderweise rennt dir dann aber die Zeit davon, es gibt noch hundert andere Sachen  zu erledigen und zack ist der Workshop-Termin ran und du sitzt mit 3 Teilehmern da.

Der Haken an Plänen

Ok, du musst also planen. Strategisch, sinnvoll. Termine festlegen, wann welches Angebot im Fokus stehen soll, die aktive Bewerbung eintakten, die Seedingphase davor abstecken. Viele die ich kenne, machen das auch brav. Am liebsten im Januar, wenn sowieso jedes Jahr die Planungsworkshops wie Pilze aus dem Boden springen.

Wie viel Prozent halten sich an diese Planung? Ich würde mal so auf 0,05 tippen. Ich arbeite ja regelmäßig mit großen und kleinen Online-Unternehmen zusammen. Keines ist oder war frei von spontanen Umplanungen. Oder schmeißt nicht auch mal im Sommer alles über den Haufen, um was ganz anderes anzubieten. DAS IST NORMAL.

Blöd wird es nur, wenn sich die Planung irgendwie in Luft auflöst ohne ersetzt zu werden und du einfach irgendwie weitermachst. Genau da verlierst du deinen roten Faden, verfranzt dich und ärgerst dich am Jahresende, weil wieder so einiges nicht geklappt hat. Ok, der Januar steht ja vor der Tür. Neu planen, nächstes Jahr wird alles besser. Ähm, ja.

Plane regelmäßig und justiere nach

Mein Tipp: Plane nicht nur am Anfang des Jahres, sondern nimm dir regelmäßig Zeit, um genau draufzuschauen. Idealerweise einmal im Quartal. Drei Monate sind ein überschaubarer Zeitraum, in dem aber ne Menge passieren kann. Gerade das letzte Quartal, also die Monate Oktober, November und Dezember haben enormes Potenzial. Viele lassen das aber liegen, weil sie eben schon wieder im Spaghetti-Modus unterwegs sind.

Aber selbst wenn du noch relativ gut in deiner Timeline liegst, lohnt es sich, nachzujustieren. Passt alles noch? Was hat sich in den letzten Monaten verändert, dass du berücksichtigen solltest? Ich nehme mal ein Beispiel. Durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine hat sich unsere wirtschaftliche Lage massiv verändert. Das Geld sitzt nicht mehr so locker. Wenn du also merkst, dass sich dein Angebot nicht mehr so gut verkauft wie früher, lohnt sich der Blick darauf, um nachzujustieren. Und zwar nicht erst im kommenden Jahr, sondern vor dem nächsten Launch. Sonst ist der ne Bruchlandung mit Ansage.

Plane mit Puffer

Hier schließt sich der Kreis zum Deadline Dancing. Für ganz viele ist es völlig ok, Dinge auf den letzten Drücker zu erledigen. Der selbstgemachte Druck bringt oft tolle und kreative Ergebnisse mit sich. Ich kenn das ja selbst.

Es kann aber eben immer etwas ungeplant dazwischenkommen. Du liegst ein paar Tage mit Erkältungs-Matschbirne rum, deine VA hat sich den Finger gebrochen und kann deine Automation nicht für dich einrichten. Der Goldhamster deiner Tochter ist gestorben und du musst die Trauerfeier organisieren, statt eigentlich dringende Verkaufsmails für den aktuellen Launch zu schreiben.

Deadline Dancing schafft einen Druck, der eigentlich unnötig ist. Vor allem in Verkaufsphasen hast du davon schon mehr als genug. Warum also künstlich mehr erzeugen?

Deadlines sinnvoller planen

Wenn du also an deine Planung gehst, nimm also genug Puffer mit rein oder setze dir Deadlines, die sinnvoll sind. Beispiel gefällig? Nehmen wir mal den typischen Launch. Du bewirbst deine kostenfreie Challenge, dein Webinar oder deinen Workshop. Dort präsentierst du dein Angebot und in der kommenden Woche wird per Mail verkauft. 

Was ich sehr häufig sehe: die ersten Mails, also die für den Verkaufstag und vielleicht noch den Tag danach, stehen. Der Rest wird dann “on the go” erstellt. Was in 99% der Fälle in die Hose geht. Weil durch die Gefühlsachterbahn im Launch oft die Energie fehlt, dranzubleiben. Stattdessen kommen Zweifel am Angebot, weil es eben auch Tage gibt, an denen keine Buchungen reinkommen. Man will nicht nerven und zack vergibst du dir jede Menge Chancen, noch ein paar Plätze an die Leute zu bringen.

Für die Verkaufsmails würde ich also eine andere Deadline setzen. Eine Woche VOR deinem Launch-Event sollten sie komplett stehen und idealerweise sogar schon im Newsletter-Tool eingepflegt und geplant sein. Anpassen kannst du ja immer noch. So ist aber alles bereit, läuft auch ohne dein Zutun und du kannst dich voll auf den Launch selbst konzentrieren.

Und was ist jetzt mit Content?

Da ist es ähnlich. Wenn du dir einfach nur vornimmst, zum Beispiel jede Woche einen Blogbeitrag und 3 – 4 Social-Media-Beiträge zu erstellen, wirst du schnell an deine Grenzen stoßen. Denn Regelmäßigkeit ist gut, ohne Strategie aber schwierig durchzusetzen.

Hast du allerdings deine Content-Planung ready, die deine anderen Marketing-Aktivitäten unterstützt, wird es einfacher. Denn du musst nicht jedes Mal überlegen, worüber du denn eigentlich schreiben solltest. Das steht fest und bringt auch was. Und du kannst bestimmte Themen besser vorbereiten.

Entscheidend ist auch hier, nicht starr einem Jahresplan zu folgen, der vielleicht gar nicht mehr zu dem passt, was gerade in deinem Business passiert. Sondern die Content-Planung ebenfalls regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. 

Ich habe mir angewöhnt, Themenideen fürs komplette Jahr zu sammeln, trotzdem aber nur drei Monate im Voraus festzulegen, was wann rausgeht. Alles andere funktioniert für mich nur bedingt.

Dein Meeting mit dir selbst

In großen Unternehmen gibt es regelmäßig Halbjahres- oder Quartals-Meetings, in denen die Abteilungen gemeinsam schauen, was ansteht, was nötig ist, wie geplant werden sollte. Als Selbstständiger bist du da auf dich allein gestellt. Gerade, wenn du schon etwas länger dabei bist, nimmst du dir wahrscheinlich viel zu selten Zeit, um solche Meetings mit dir selbst zu machen. Dabei sind sie enorm wichtig, wenn du vorankommen willst.

Eine der Rückmeldungen, die ich von meinem Content 2 Go-Workshop immer wieder bekomme: Wie gut es doch tue, mal einen Tag raus aus dem Tagesgeschäft zu sein, sich wieder auf das große Ganze zu fokussieren und mit dem Gefühl rauszugehen, wieder im Lot zu sein. Dabei planen wir hier eigentlich “nur” Content.

Gib fürs letzte Quartal nochmal Vollgas

Falls deine Jahresplanung in den letzten Monaten etwas gelitten hat oder der Sommer dich irgendwie aus dem Tritt gebracht hat, sei nicht sauer auf dich selbst. Das passiert den meisten. Entscheidend ist, dass du den Rest nicht ausplätschern lässt, sondern jetzt entscheidest, wie du das letzte Quartal optimal nutzen kannst.

Denn: diese Monate können einen guten Boost für dein Business bringen. Das Sommerloch ist vorbei, die Leute sind wieder aufnahmebereit. Nicht umsonst laufen in diesen Monaten die meisten Launches. Also nimm dir im September einen Tag Zeit, setz dich auf deinen Hosenboden und mach deine Strategie-Hausaufgaben. Was genau soll noch passieren? Was muss dafür vorbereitet werden? Welcher Content unterstützt deine Pläne am besten?

Wenn du das nicht allein machen willst, kannst du jetzt noch in den Content2Go-Workshop am 15. September reinspringen. 

Was wir dort machen? Contentplanung. Für Blog, Podcast, Youtube, ergänzt um Ideen für Social Media. Am Ende hast du deine Planung für das 4. Quartal und kannst entspannt loslegen. 

Hier geht’s zur Anmeldung.

Fazit

Spontanität ist cool. Deadline Dancing kann die Produktivität enorm ankurbeln. Beides hat im Marketing aber nur bedingt einen Platz. Du musst planen, strategisch vorgehen. Nur so kann langfristig etwas Gutes entstehen.

Ganz wichtig: plane dir Puffer ein, es kann immer was dazwischenkommen. Und plane nicht nur einmal im Jahr. Idealerweise schaust du alle 3 Monate, ob du noch in die richtige Richtung rennst und alles passt.

 

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Ina Mewes, text and sell

Ich bin Ina.

Werbetexterin, Content-Coach und Squirrel-Brain.

Ich unterstütze vielbeschäftigte Online-Unternehmerinnen dabei, mit guten Inhalten in die Sichtbarkeit zu kommen und. zu verkaufen. Ohne Content-Hustle und Überforderung.

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