Fokus Baby! 5 Tipps, die dir dabei helfen, dranzubleiben

Ina Mewes

Ich lieb ja meinen Business-Buddy Anne. Sie ist so der Laser-Fokus-Typ. Letztens wollte ich mit ihr Ideen-Ping-Pong spielen. Meine Frage per Telefon: was könnten coole Anreize sein, regelmäßig mit Content rauszugehen, so in spielerischer Manier. Am anderen Ende der Leitung – verständnisloses Schweigen und dann die Antwort: “Ja die wollen doch ihr Business nach vorn bringen. Das ist doch Anreiz genug. Versteh ich nicht.”

Anne ist ein Trommelmännchen, hat ständig neue Ideen, setzt aber eben auch sofort und direkt um. Während ich und viele andere zwar ständig Ideen haben, tolle Pläne entwerfen. Bei denen das mit dem “dann aber auch mal machen” hakt. Was hilft nun dabei, seinen Fokus zu finden, regelmäßig umzusetzen und sich nicht dabei in Unwichtigem zu verrennen? Darum geht es in dieser Folge.

Fokus hilft - wenn du ihn findest

Wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe: so sehr ich starre Strukturen hasse, so sehr brauche ich sie. “Einfach mal machen” ist ne gute Devise, wenn das Impostermännchen zu groß ist und du dich nicht traust, etwas umzusetzen. Ansonsten ist es aber ganz sinnvoll, zu wissen, WAS du überhaupt machen solltest. Denn wir sterben ja eher selten an Langeweile. 

Ganz im Gegenteil, die meisten Online-Unternehmerinnen und -Unternehmer wuseln ständig wie wild, machen ganz viel, verzetteln und verrennen sich dabei aber auch extrem gerne, weil sie das Wesentliche aus den Augen verlieren.

Regelmäßige Passigkeits-checks

Es gibt einen Grund, warum in jedem zweiten Ratgeber die Empfehlung kommt, sich immer mal wieder ein Stück aus dem Tagesgeschäft rauszunehmen und mit ein bisschen Abstand aufs große Ganze zu schauen. Genau den Tipp gebe ich dir auch in Hinsicht auf deine Content-Erstellung. Verbunden mit dem Hinweis, das nicht nur einmal pro Jahr zu machen. Vorzugsweise im Januar. 

Denn ja, da ist gefühlt ne gute Zeit, um die kommenden 12 Monate durchzuplanen, Neues anzugehen, jetzt aber wirklich endlich alles anders zu machen. 

Ganz ehrlich? Diese Planung hab ich auch immer wieder gemacht. Nur um dann spätestens im April festzustellen, dass ich mich nicht mehr wirklich daran halte und eigentlich mittlerweile ganz andere Projekte verfolge. Und schon ist der Wurm drin und gerade beim Content schleift es.

Ein Jahresplan reicht nicht

Daher empfehle ich diesen Check lieber einmal pro Quartal. 

Nimm dir alle drei Monate einen Nachmittag frei und setz dich hin. 

Überlege dir nochmal genauer, was dein großes Ziel ist. Mach es dir wieder bewusst. Im Tagesgeschehen verlieren wir das schnell aus den Augen – was wir eigentlich wirklich erreichen wollen. 

Nächster Schritt: was steht in den kommenden drei Monaten an, das auf dieses Ziel einzahlt? Planst du einen Launch? Willst du ein bestimmtes Angebot verkaufen? Aufmerksamkeit für eine kommende Kooperation?

Wenn du diese beiden Sachen wirklich klar hast, schau auf deine Content-Planung. Ist die noch sinnvoll oder passt sie eigentlich nicht mehr so wirklich? Was für Beiträge unterstützen das, was du demnächst vorhast? Gerade wenn du launchen willst, hilft zum Beispiel ein vernünftiges Seeding enorm. Allerdings nicht, wenn du zwei Wochen vor Verkaufsstart damit anfängst. 

Indem du so alle paar Monate nachjustierst, oder sogar komplett neu anfängst, fühlt sich das alles etwas stimmiger und leichter an. Weil du weißt, dass du in die richtige Richtung trommelst. Dass das, was du machst, Sinn ergibt.

Weniger ist mehr

Wenn ich regelmäßig Beiträge auf Social Media sehe, in denen Coaches oder Business-Beraterinnen davon schwärmen, wie schön doch die Online-Selbstständigkeit ist, weil sie ja sooo viel mehr Zeit fürs Reisen, die Familie oder Hobbies haben, frag ich mich immer, was ich verkehrt mache. Nicht falsch verstehen, ich liebe meine Selbstständigkeit. Aber weniger Arbeit als im Angestellten-Verhältnis? Pustekuchen.

Das liegt zum einen daran, dass du dich als Solo-Selbstständige um alles selbst kümmern musst und damit eigentlich eh schon 10 verschiedene Stellenbeschreibungen erfüllst. Ein großer Faktor ist bei mir aber auch, dass ich mir oft insgesamt zu viel vornehme. 

Da ist mein Jahresprogramm, das ich betreue, dann kommt hier ein Workshop dazu, dort noch ein Kurs, ich trete als Speaker bei Online-Kongressen auf und und und. Mit Fokus hat das relativ wenig zu tun, eher mit Tanzen auf allen Hochzeiten. 

Ich weiß, dass ich damit nicht alleine bin, daher mein sehr ernst gemeinter Tipp: entscheide dich. Gerade in Hinsicht auf Content ergibt es mehr Sinn, sich lieber ein paar wenige Kanäle zu suchen und die dann richtig zu bedienen, als auf Twitter, Tiktok, Insta, Facebook und LinkedIn präsent zu sein, gleichzeitig noch nen Youtube-Channel und nen Blog bedienen zu wollen und zwischendurch noch als Podcast-Gast unterwegs zu sein. Das kann nicht funktionieren und führt am Ende nur dazu, dass du irgendwann gar nichts mehr machst. 

Wie du die für dich richtigen Kanäle findest und dir vor allem viel Arbeit beim Bespielen sparst, zeige ich dir in der kommenden Folge. Da gibt es nämlich auch ein paar Kniffe, die es leichter machen, hier den Fokus zu behalten.

Business-Buddies

Die meisten von uns sind Einzelunternehmen. Und selbst wenn du schon ein Team hast, das dich unterstützt, bist du ja trotzdem der- oder diejenige, die Entscheidungen trifft. Da ist niemand, der dir sagt, was du tun und lassen solltest. 

Genau diese Freiheit lieben wir an der Selbstständigkeit. Es kann aber auch nerven. Denn ohne einen gewissen Druck funktionieren die wenigsten von uns. Und ohne Verbindlichkeit fallen gerade die Dinge oft hintenüber, die nicht sofort Umsatz bringen oder die wir nicht so super gern machen. 

Was hilft? Such dir ein oder zwei Business-Buddies. Andere Online-Unternehmer, mit denen du dich regelmäßig austauschen kannst und die dich ein bisschen an die Kandarre nehmen. Die eingangs erwähnte Anne erinnert mich zum Beispiel regelmäßig daran, nicht nur Content zu liefern, sondern auch über mein Angebot zu sprechen. 

Der Vorteil an Buddies oder Masterminds liegt auf der Hand. Statt deiner Lieblingsfreundin lang und breit das Online-Business erklären zu müssen, bevor du überhaupt erzählen kannst, was dir auf dem Herzen liegt, sind hier Leute, die wissen, was du tust und welche Herausforderungen du hast. Und die dich im Idealfall immer mal wieder erinnern, wo du deine Energie reinstecken solltest und was jetzt gerade zwar ne nette Spielerei, aber wenig sinnvoll ist.

Ein weiterer Vorteil von Business Buddies? Deine Lieblingsfreundin hat auch wieder mehr Lust, dich zu treffen. Weil sich vermutlich weniger Gespräche um deine Arbeit drehen.

Belohne dich

Ich hatte das ja schon in der letzten Folge: ein tolles Mittel, um seinen Fokus zu halten, sind Belohnungen. 

Vielleicht kennst du ja noch die Fleißbienchen im Hausaufgabenheft aus der Grundschule. Kannst du dich noch an das Gefühl erinnern, wenn du eins mit nach Hause gebracht hast?

Leider kommt heute keine Lehrerin mehr mit dem Stempelkissen. Bei den meisten Erwachsenen reicht auch schon das gute Gefühl, eine Aufgabe erledigt zu haben. Leider ist das aber nicht bei allen der Fall. 

Also, was tun?

Überleg dir dein eigenes Belohnungssystem. Ich bin zum Beispiel eine extreme Leseratte und könnte ständig neue Bücher kaufen. Mein Deal mit mir selbst: Es gibt erst wieder ein Neues, wenn ich einen Monat bei der Content-Erstellung drangeblieben bin. Ist das ein Ansporn? Definitiv.

Was ist denn etwas, das dein inneres Eichhörnchen glücklich macht? Essen gehen? Kino? Ein Wochenend-Trip in eine andere Stadt? Wenn du diese Dinge mit der Erfüllung gewisser Aufgaben verknüpfst, motiviert das ungemein und das eh schon Schöne fühlt sich noch besser an, weil es nicht random zur Verfügung steht, sondern wohlverdient genossen wird.

Entscheiden, was dran ist

Priorisiere. 

Ok, warte. Das von mir. Die mit den endlosen To-Do-Listen, Chaos-Kritzelzetteln und Co, die ständig hundert Tabs offen hat und dann anfängt zu suchen, wo der Text steht, an dem sie eigentlich arbeitet.

Die klassische Form vernünftig zu priorisieren kennst du sicher. Liste machen mit allem, was zu tun ist und dann Buchstaben verteilen. 

A für Aufgaben, die wichtig sind, zeitlich relevant und nur von dir zu erledigen, B für Aufgaben, die wichtig und nur von dir zu machen sind, allerdings nicht so einen Zeitdruck haben, C für die, die dringend und wichtig sind, aber auch delegiert werden können.

Da fängt mein Problem schon an. Zum einen prokrastiniere ich häufig so gut, dass gefühlt alles unter A fällt. Abgesehen davon ist das mit dem Delegieren bei mir auch so eine Sache. Also sitze ich dann mit einer langen Liste und kann immer noch nicht entscheiden, womit ich denn nun beginne. Eichhörnchenschockstarre setzt ein und die nächste sinnlose Übersprunghandlung wartet schon hinter der Ecke. Ergebnis des Tages: der Zettel ist genauso voll wie vorher, mein Bad blitzt und blinkt und ich hab ein mega schlechtes Gewissen.

Und wie priorisiere ich nun?

Indem ich mir genau drei Hauptaufgaben pro Tag raussuche, die ich auf jeden Fall erledigen will. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass ich einen Blogbeitrag zu Ende schreibe, einen 1:1-Coaching-Termin abhalte und meinen Newsletter rausjage. Schaffe ich theoretisch mehr? Klar. Würde ich mir aber direkt mehr vornehmen, fang ich garantiert wieder an, mich zu verzetteln. Also lieber 3 machbare Dinge und alles was ich dann noch erledige, als Bonus feiern. 

Und Routinen einhalten. Dienstag ist mein Blog-Tag. Freitag ist die Buchhaltung dran. Indem ich mittlerweile eine relativ klare Struktur habe, was wann in der Woche dran ist, fällt es mir deutlich leichter, mich auch genau darauf zu fokussieren. Und es fällt weniger hintenüber. Aber dazu gibt es demnächst noch eine extra-Folge. Denn das ist ein Thema, dass dann doch etwas umfangreicher wird.

Ich bin natürlich wieder neugierig. Welche Tricks hast du für dich entdeckt, um dich besser auf bestimmte Aufgaben zu fokussieren?

Schreib es mir gern in die Kommentare!



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About

Ina Mewes, text and sell

Ich bin Ina.

Werbetexterin, Content-Coach und Squirrel-Brain.

Ich unterstütze vielbeschäftigte Online-Unternehmerinnen dabei, mit guten Inhalten in die Sichtbarkeit zu kommen und. zu verkaufen. Ohne Content-Hustle und Überforderung.

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