Content-Marketing: Was brauchst du wirklich?

Social Media ist cool. Wenn ein Beitrag so richtig abgeht, tolle Kommenbare bekommt, ist das der Dopamin-Rausch pur. Blöd nur, dass es nicht immer so ist. Das gleiche mit dem Blog. Manche Beiträge bekommen viel Feedback, andere werden gefühlt gar nicht gelesen. Bei vielen kommt dann das Gefühl auf, noch mehr machen zu müssen, noch einen weiteren Kanal zu bespielen, um einen breiteren Personenkreis zu erreichen.

Aber ist das wirklich zielführend? 

Und geht das nicht auch einfacher? 

Genau darum geht es in dieser Folge.

Content-Marketing, was ist das eigentlich?

Denn, das gleich mal vorweg: das Posten von Instagram-Reels ist es nicht. Nicht alleine.

Content Marketing ist eine Strategie, bei der du auf verschiedenen Kanälen unterschiedliche Contentformate anbietest, so als Expertin oder Experte für deinen Bereich wahrgenommen wirst und durch die so gewonnene Sichtbarkeit am Ende dann verkaufst. 

Beliebt ist das Ganze, weil es deutlich günstiger als Anzeigen-Werbung ist, nicht so forsch rüberkommt wie die klassische Anschrei-Werbung und weil es tatsächlich funktioniert. Die Sache hat aber einen Haken: Contenterstellung kostet Zeit und die Gefahr, sich hoffnungslos zu verzetteln ist groß.

Am besten überall?

Im Marketing braucht es mindestens 7 Touchpoints, bevor ein Kunde kauft, so die klassische Aussage. In der Online-Welt geh mal lieber von 20 bis 30 solcher Kontakte aus. Das bedeutet, 20 bis 30 Mal hat ein potenzieller Kunde was von dir gelesen, gesehen oder gehört, bevor er tatsächlich kauft. Irgendwie ist das ja auch kein Wunder. Wir werden täglich so mit Informationen geflutet, da braucht es schon etwas länger, bis bestimmte Gesichter oder Aussagen hängenbleiben.

Die logische Schlussfolgerung wäre jetzt, dass du möglichst viele Kanäle bespielst. Also am besten auf Tiktok bist, Instagram und Facebook regelmäßig pflegst, LinkedIn dabei nicht vergisst und Twitter, jetzt X, gibt es ja auch noch. Und das ist nur der Social-Media-Teil. 

Du brauchst noch nen Blog für die Leseratten und mehr Sichtbarkeit bei Google, einen Podcast für die, die sich lieber nebenbei informieren und Youtube – logisch. Gerade da werden doch die Stars geboren. 

Wenn du alles oder zumindest möglichst viel bespielst, stehen die Chancen gut, möglichst viele Leute zu erreichen, oder?

Das brauchst du wirklich:

Sei ehrlich. Bei der Aufzählung eben hast du wahrscheinlich innerlich aufgegeben. Denn wer soll das denn bitte schaffen? Ich mein – Marketing ist Teil deines Jobs, aber eben nur ein Teil davon. Wenn du die eben genannte Reichweite bedienen willst, bist du allerdings nur mit Contenterstellung beschäftigt. Das kann es ja nun auch nicht sein.

Also lass uns zuerst schauen, was du wirklich, wirklich brauchst. Denn, soviel vorweg: Nur das solltest du auch bedienen.

Beginnen wir mal mit dem Teil, der am liebsten vergessen oder weggelassen wird.

Ein langfristiges Content-Format

Tut mir jetzt leid, wenn du gehofft hattest, dass ich dir nur Social Media empfehle. Tu ich aber nicht. Und das aus gutem Grund. Ja, Social Media ist cool um neue Kontakte zu knüpfen und mit deinen Followern in Interaktion zu kommen. Sich allein darauf zu verlassen, ist aber ein Spiel mit dem Feuer. Denn du hast hier nichts wirklich selbst in der Hand. Der Algorithmus entscheidet, wer deine Beiträge sieht. Und er kann auch mal schnell entscheiden, dass dein Account gesperrt wird und dann bist du ratzfatz weg vom Fenster.

Es gibt aber noch einen zweiten, in meinen Augen sogar wichtigeren Grund, warum du definitiv auch auf ein langfristiges Content-Format setzen solltest: Die Inhalte, die du dafür erstellst, bleiben. Während ein Facebook-Post, selbst wenn er viral geht, eine Halbwertzeit von maximal Tagen hat, werden deine Blogbeiträge nach Jahren noch gelesen, der Podcast ebenfalls Monate später noch gehört. Und du kannst die Inhalte immer wieder mal vorkramen und neu verwerten. 

Diese Beiträge zahlen langfristig auf deine Sichtbarkeit ein, vorausgesetzt, sie sind gut. 

Bedeutet das, dass du jetzt Blog, Podcast und Youtube-Channel gleichzeitig bedienen musst? Wenn du ganz viel Langeweile hast, gerne. Sinnvoller ist es aber, sich für ein Format zu entscheiden, hier dann aber wirklich regelmäßig dranzubleiben und deine Themen auch strategisch sinnvoll zu wählen. 

Was ist mit Social Media?

Wie schon gesagt, Facebook & Co. sind super, um schnell neue Leute zu erreichen und eine wirkliche Verbindung mit deiner Hood aufzubauen. Dafür musst du aber auch hier regelmäßig am Start sein. Wie oft du Beiträge posten solltest, hängt vom Netzwerk ab. 3 – 4 pro Woche sollten es aber schon sein.

Hier empfehle ich dir auch ganz klar: wähle einen, maximal 2 Kanäle aus, die du bespielst. Alles andere ist ziemlich unrealistisch. Bester Beweis: schau mal bei mir bei LinkedIn vorbei. Das ist mein halbverhungertes Stiefkind.

Wenn neue Trends aufkommen, wie Clubhouse im letzten Jahr zum Beispiel, spring nicht gleich auf. Bleib lieber bei deinem einen gewohnten Kanal und beobachte. Wenn du merkst, dass deine potenziellen Kunden massiv abwandern, wandere mit. Aber eben nur dann. Alles andere läuft unter shiny-new-objects syndrom, der Versuchung, den neuen heißen Schei* unbedingt auch auszuprobieren. Das entspricht extrem unserem Naturell. Bringt wirtschaftlich aber so gar nix, maximal Überforderung.

Und noch ein wichtiger Tipp: klar solltest du dich in dem Netzwerk wohlfühlen, das du auswählst. Du solltest dort aber auch ne Chance haben, deine Lieblingskunden zu finden. Geschäftsführer für Führungskräfte-Coaching suchst du lieber nicht auf TikTok, die sind für sowas bei LinkedIn offener. Wenn dein Thema aber eher einen privaten oder Freizeitbezug hat, dann ist die B2B-Plattform aber eher nicht geeignet. Auch wenn dort Leute sind, die wahrscheinlich über entsprechende finanzielle Mittel verfügen.

Newsletter

Teil drei in deinem Marketing-Mix ist bitte der Newsletter. Und komm mir jetzt bitte nicht mit “Newsletter liest doch eh keiner mehr”. Denn das stimmt einfach nicht. Die Dinger werden gelesen. Wenn der Inhalt passt, du die Leute nicht nur mit Angeboten zuspammst oder anderwärtig vergraulst. Wenn du das hinbekommst, kann der Newsletter dein bester Verkaufskanal werden. 

Wähle deine Kanäle sorgfältig

Ok, das war der große Überblick, kurz nochmal zusammengefasst: Du brauchst ein langfristiges Content-Format, wie einen Blog oder Podcast, einen Social-Media-Kanal und nen eigenen Newsletter. Das wars. Und all das wird bitte regelmäßig bespielt. 

Wie man das hinkriegt, ohne sich zu verzetteln?

Indem du deine Inhalte strategisch planst und für die einzelnen Formate weiterverwertest.

Nur mal als Beispiel: Du schreibst einen Blogbeitrag. Daraus kannst du dir lauter kleine Content-Schnipsel für Social Media pflücken und hast schon gut was abgedeckt. Teilst du dem Beitrag dann noch im Newsletter, verschickst du eine Mail, die nicht verkauft, sondern hilfreich ist. Genau das wollen die Leute. Und? Klingt das immer noch so überfordernd?

Tu mir bitte einen Gefallen: versuch nicht, das Rad ständig neu zu erfinden. Es ist absolut ok, ähnliche Inhalte auf verschiedenen Plattformen zu veröffentlichen. Und es ist auch absolut ok, wenn drei aufeinanderfolgende Beiträge sich um ein bestimmtes Thema drehen. 

Ich erleb das immer wieder: da werden fleißig Blog-Beiträge für SEO geschrieben, um die eigene Website bei Google besser ranken zu lassen und die Inhalte werden nirgends geteilt. Stattdessen raufen sich die Leute die Haare, weil sie nicht wissen, was sie auf Social Media bringen sollen. Was soll der Quatsch? Warum macht man sich so viel zusätzliche Arbeit???

Das Prinzip, vom langfristigen Content aus die anderen Formate zu bedienen, funktioniert am besten, wenn du deine Themen strategisch planst. Dir also im Vorfeld genau überlegst, was wann für dein Business Sinn ergibt. Es ist super, wenn du eine Blog-Serie zum Thema alte indische Häkeltechniken machst. Nur strategisch unklug, wenn du in der Zeit oder kurz danach einen Workshop bringst, in dem die kleinen modernen Häkeltierchen entstehen. 

Wenn du das mit der strategischen Themenplanung mal richtig angehen willst, schau gern mal HIER VORBEI, ich hab da akutell ein cooles Angebot für dich.

Das eigentliche Problem liegt oft woanders

Ich wage zu behaupten, dass ein guter Teil der Überforderung beim Content-Marketing gar nichts mit der Erstellung der Inhalte selbst zu tun hat. Sondern mit ganz anderen Faktoren.

Ohne klaren Plan unterwegs sein

Wenn ich nicht wirklich weiß, was ich auf Social Media posten soll, ist das Risiko hoch, dass ich zwar in meinen Feed gehe, um dort etwas zu schreiben, mich dann aber ratzfatz ablenken lasse und im doomscroll-Modus versinke. 

Hab ich meine Inhalte aber klar, kann ich sie hintereinanderweg einstellen und vorplanen. Bei Meta muss ich dafür nicht mal ins Netzwerk selbst. Und schon ist das Risiko, mir 3 Stunden lustige Hunde- und Katzenvideos anzuschauen, geringer.

Beim Blog ist es ähnlich. Hätte ich nicht meine Themenliste, würdest du hier wahrscheinlich alle paar Monate mal was von mir lesen. Und zwar immer dann, wenn mich persönlich irgendwas aufregt oder bewegt.

Denn ich bin zwar kreativ. Aber nicht auf Knopfdruck. Wenn mir also jemand sagt: jetzt schreib mal, egal was, aber irgendwie zu dem Thema, starre ich wahrscheinlich genauso auf den weißen Bildschirm wie du. So rufe ich einfach mein Miro-Board auf, so ein virtuelles Whiteboard, an dem meine Klebezettel mit Themenideen kleben. 

Hast du klar im Kopf, was du wann rausgeben willst, fällt dir die Umsetzung deutlich leichter.

Mein Miro-Board

Das fehlende Mindset

Ein zweiter Faktor: dir fehlt das richtige Mindset. Ok, warte, dieses Wort aus meinem Mund ist eher ungewöhnlich. Denn ich bin kein Freund von Aussagen wie: du brauchst nur ein Erfolgs-Mindset, dann kommt der Money Flow von ganz alleine”.

Was meine ich jetzt mit Mindset, wenn es um deinen Content geht? Ganz einfach. Wenn du Content-Erstellung als lästiges Muss oder als Spaß nebenher empfindest, wird es dich immer quälen.

Wenn dir aber bewusst ist, dass es einfach ein wichtiger Baustein im Marketing ist, ändert das einiges. Denn dein Marketing entscheidet, ob Leute bei dir kaufen oder nicht. Es ist Teil deines Business, dem du bitte auch entsprechend Zeit einräumst. Nicht abends, wenn du eigentlich mit deiner Arbeit durch bist, sondern mit einem oder mehreren festen Zeitblöcken pro Woche. 

Fazit

Versuch nicht alles gleichzeitig, mach es dir so einfach wie möglich, indem du clever planst und das Rad nicht ständig neu erfindest. Und räum deiner Content-Erstellung den Platz ein, den sie braucht und verdient. Dann klappt das auch mit der Sichtbarkeit 😉

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Ina Mewes, text and sell

Ich bin Ina.

Werbetexterin, Content-Coach und Squirrel-Brain.

Ich unterstütze vielbeschäftigte Online-Unternehmerinnen dabei, mit guten Inhalten in die Sichtbarkeit zu kommen und. zu verkaufen. Ohne Content-Hustle und Überforderung.

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