Listen – mit bulletpoints punkten

Listen

„Klar, wir Deutschen lieben Listen. Die kann man so schön abhaken“. Das mag vielleicht dein erster Gedanken sein. Genau genommen trifft dieser Fakt aber nicht nur auf den deutschsprachigen Raum zu. ALLE lieben Listen. Warum auch immer das so ist.

Damit deine Bulletpoints (so werden Stichpunkte im Englischen und im allgemeinen Marketing-Sprech genannt)  nicht staubtrocken und langweilig werden, sondern stattdessen dafür sorgen, dass deine Texte noch besser verkaufen, solltest du dir diesen Beitrag vornehmen.

Ich verspreche dir ein paar kleine Aha-Erlebnisse 😉



Wann macht eine Liste Sinn?

Listen kannst du überall dort einsetzen, wo du aufzählst. Das kann auch mitten in einem laufenden Satz sein. Wenn du zum Beispiel ein langes Stück Text geschrieben hast, kann eine Liste mittendrin:

     

      • den Text optisch auflockern,

      • das Interesse des Lesers binden

      • und so für geringere Absprungraten sorgen. 

    Und zack, schon sieht dein Textblock gleich viel entspannter aus. 

    Listen sind auch wunderbar geeignet, um eine Art Steigerung in etwas zu bringen. Dafür nutzt du am besten Fragen. Achte mal darauf, bei vielen Landingpages findest du direkt im ersten Abschnitt genau so eine Liste. 

       

        • „Hast du keine Lust mehr auf sinnlose Diäten?

        • Nervt dich der Blick auf die Waage?

        • Möchtest du endlich abnehmen, ohne dabei auf dein Lieblingsessen zu verzichten?

      Dann habe ich hier die Lösung …“ 

      So oder so ähnlich ist der Einstieg bei vielen Verkaufstexten gestaltet. Und das nicht ohne Grund. Durch die Fragen beleuchtest du das Problem deiner Kunden von verschiedenen Seiten, erzeugst so mehr Überzeugungskraft und zeigst, dass du weißt, wie er oder sie sich fühlt. 

      Listen mit Eigenschaften

      Ach, wie ich sie liebe … Klar macht es Sinn, die Produkteigenschaften aufzulisten. So machst du diejenigen happy, die gerne klare Fakten wollen. Fakten allein verkaufen aber nicht. 

      Es gibt allerdings einen Dreh, der solche Listen auf ein anderes Level hebt. Wie das geht? Ganz einfach. Die klassische Liste besteht nur aus den Eigenschaften: 

      Beispiel: ein roter Schuh

         

          • Außen Nubuk-Leder

          • Wechselfußbett

          • 5 cm Absatzhöhe

        Diese Punkte stehen dann in der Produktbeschreibung. Alles drin, denkst du jetzt. Aber wie wäre es damit?

           

            • Außen Nubuk-Leder, das Form und Farbe behält, so dass Sie  auch nach Jahren Freude an Ihren Schuhen haben werden.

             

              • Wechselfußbett, herausnehmbar. So können Sie je nach Jahreszeit ein kühlendes oder wärmendes Fußbett nutzen, oder sogar Einlagen darin tragen

               

                • 5 cm Absatzhöhe, die ein wunderbar langes Bein zaubern und trotzdem dafür sorgen, dass Sie stundenlang bequem darin stehen, gehen und tanzen können.

              Sofort hat die Leserin klar vor Augen, welche Vorteile genau jede einzelne Eigenschaft bringt. Klar könnte sie es auch bei der reinen Auflistung schon im Hinterkopf haben. Aber so nimmst du ihr ein Stück Denkarbeit ab. Und das macht diese Art von Produkt- oder Angebotsbeschreibungen so attraktiv. 

              Dieses Prinzip lässt sich fast überall anwenden.

              Überlege also bei jeder einzelnen Eigenschaft, was genau sie tut und vor allem: Was das für deine Kundin bedeutet, welche Vorteile sie jeweils bringt.

              Das gilt ausdrücklich nicht nur für Produktbeschreibungen. Auch im Dienstleistungs- oder Coachingbereich funktioniert dieser Ansatz sehr gut.

              Ich schreibe zum Beispiel in meinem neuen Angebot unter anderem von folgendem Vorteil:

              „1:1 Feedback-Runde, in der wir, nur du und ich, in Ruhe deine Ergebnisse durchgehen. So bekommst du den Profi-Blick auf deine Texte, inklusive Tipps und Tricks, wo und was du noch optimieren kannst.“ Das sagt doch deutlich mehr als „1 h 1:1 Coaching“

              Ich sage zwar immer, dass du dich so kurz wie möglich halten sollst. Das bedeutet aber nicht, dass du bei deinen Auflistungen nur Stichpunkte stehen haben musst. Arbeite hier gern mit ganzen Sätzen oder sogar Satzgruppen. Durch die Gliederung wirkt es trotzdem locker genug.

              Listen – wie gliedern?

              Apropos Gliederung: tu mir einen Gefallen und nutze die klassischen Aufzählungszeichen. Gern genommen wird der Spiegelstrich, also ein einfacher Strich am Anfang. Besser sind allerdings Punkte. Die heben sich optisch noch besser ab.

              Ist deine Aufzählung eine Art Schritt-für-Schritt-Anleitung, solltest du sie auch entsprechend durchnummerieren. Dann ist gleich klar, dass die einzelnen Schritte nicht austauschbar sind, sondern nacheinander erfolgen sollten. 

              Ist deine Aufzählung eine Art Checkliste – na dann her mit den „Checks“, den Häkchen. 

              Alle anderen Spielereien solltest du dir sparen. Du weißt nicht, wie manche Sonderzeichen am Ende ausgegeben werden oder wie sie im Print dann wirklich wirken. Bleib lieber beim Strich, dem Punkt oder eben Häkchen. Mehr muss nicht.

              Wie viele Punkte sollte deine Liste haben?

              Mindestens drei. Alles darunter ist keine Aufzählung und hat auch keine Punkte davor verdient. Ansonsten ist es dir ziemlich freigestellt. Ich rate allerdings dazu, maximal sieben bis neun Punkte aufzunehmen. Alles darüber ist oft ermüdend und wird dann doch nicht gelesen. 

              Ein kleiner psychologischer Trick: versuch eine ungerade Anzahl von Punkten hinzubekommen. Warum auch immer, wir empfinden ungerade Zahlen als natürlich und damit sympathischer. Mag vielleicht daran liegen, dass in der Natur ja relativ wenig geradlinig und genau teilbar ist 

              Wie ist das mit der Groß- und Kleinschreibung?

              Der Duden lässt hier ein klein wenig Spielraum. Bei reinen Aufzählungen kannst du selbst wählen, ob du am Anfang grundsätzlich groß schreibst oder ob du Verben, Adjektive und Co. wie im normalen Satz klein schreibst. Falls deine Aufzählung allerdings „durchgeschleift“ wird, also Teil eines fortlaufenden Satze ist, darfst du am Anfang nur Substantive und Eigennamen groß schreiben. Hier muss am Ende auch ein entsprechendes Satzzeichen stehen.

              Kurz zur Verdeutlichung

              Unser Spielwarensortiment:

                 

                  • Puppen

                  • Autos

                  • Malkästen

                  • Klimbim

                Das ist eine reine Aufzählung, die kein Satzzeichen braucht und bei der am Anfang der einzelnen Stichpunkte Verben und Co. auch groß geschrieben werden könnten.

                Die „durchgeschleift“-Variante wäre:

                Unser Spielwarensortiment umfasst: 

                   

                    • Puppen,

                    • Autos, 

                    • Malkästen,

                    • Klimbim

                    • und vieles mehr. 

                  Hier muss genauso geschrieben werden, wie im normalen Satz. Die Stichpunkte sind also nur eine andere Schreib-Anordnung. 

                  Am einfachsten machst du es dir also, wenn du grundsätzlich nur bei Satzanfängen und sowieso groß geschriebenen Wörtern groß schreibst und den Rest klein lässt. So stolpern deine Leser auch beim Lesen nicht. Denn klar, wenn da ein Adjektiv auf einmal groß dasteht, weiß man ja trotzdem, was gemeint ist. Unser Gehirn kommt dennoch kurz ins Stolpern und ist leicht irritiert. 

                  Wo kannst du Listen einsetzen?

                  Listen eignen sich für fast jede Art von Text. Ok, in einem Roman oder Gedicht haben Stichpunkte eher nichts zu suchen. In allen anderen Bereichen dürfen sie aber sein.

                  Bei längeren Texten helfen sie dir, grafisch zu schreiben, also den Text einerseits nach inhaltlichen Gesichtspunkten zu gestalten, aber auch in Hinsicht auf das Erscheinungsbild. Da Listen immer mit einer Leerzeile vor und nach der Aufzählung geschrieben werden sollten, bilden sie einen angenehme Abwechslung beim Lesen. Und sie werden zum Stop-Punkt für Scanner. Denn die halten hier oft inne und nehmen sich vor allem die Stichpunkte vor. Wenn du sie hier abholst, lesen sie den Rest auch weiter.

                  Aufzählungen machen sich aber auch super in Social-Media-Beiträgen. Hier darfst du dich übrigens ordentlich austoben, wenn es um die Gliederungszeichen geht. Denn Social Media darf in einem gewissen Rahmen verspielt sein. Da kann also eine Liste auch mit Fingerzeig oder Blumen gekennzeichnet sein. Hauptsache es passt zu deinem Image. Nutzt du hier regelmäßig die gleichen, kann das sogar den Wiedererkennungswert deiner Beiträge steigern.

                  Gerade auf Verkaufsseiten solltest du mit Listen arbeiten. Bitte nicht alles in Stichpunkte packen, das wird zu abgehackt und unpersönlich. Aber es spricht nichts dagegen, die Inhalte, die du schon in Sätzen ausformuliert hast, als Stichpunkte noch einmal zusammenzufassen. Eine Stelle gibt es übrigens, wo es auf jeden Fall eine Liste braucht: Den Bereich wo du deinen Preis nennst. Denn hier sollte direkt davor stehen, was denn konkret drin ist, wenn man auf „kaufen“ klickt.

                  Als Hilfsmittel beim Schreiben

                  Jetzt komm ich nochmal mit einem Profitipp um die Ecke. Wenn ich längere Blogbeiträge zu einem bestimmten Thema schreibe, beginne ich die auch erst einmal mit einer Liste. Ganz oft mit drauf:

                     

                      • Was ist … ? oder Was versteht man unter …?

                      • Wie funktioniert …?

                      • Für wen ist es interessant?

                      • Wo kannst du es anwenden?

                      • Warum solltest du …?

                      • Was solltest du noch wissen?

                    In dieser Liste stehen alle Aspekte, die ich im Beitrag beleuchten möchte. Anschließend werden die einzelnen Punkte in Ruhe ausformuliert. Wenn nötig, passe ich die einzelnen Listenpunkte noch an, denn die werden so ganz automatisch zu meinen Zwischenüberschriften. Tadaaa: fertig ist ein sinnvoll gegliederter Text mit allem, was dazu gehört. Sogar die Überschriftenstruktur stimmt.

                    Fazit

                    Listen machen Sinn.

                    Listen, bei denen du nicht nur Eigenschaften aufzählst, sondern direkt erklärst, wie sie deine Kunden glücklich machen, sind besser. 

                    Achte auf die richtige Schreibweise und trau dich auch, Fragen oder ganze Sätze in Listenform zu gliedern. Ideal sind 3 – 7 Listenpunkte, am besten in ungerader Anzahl.

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                    Ina Mewes, text and sell

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                    Werbetexterin, Content-Coach und Squirrel-Brain.

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