Was erfährst du in diesem Beitrag?
Storytelling ist ein super Tool, um dich klar zu positionieren, die richtigen Leute anzusprechen und um zu verkaufen, ohne dass du dich dabei zu verkäuferisch fühlst.
Soweit, so gut. Aber wie findest du Themen, über die du erzählen kannst?
Sooo spannend ist dein Leben ja nun auch wieder nicht, oder? Und ne Märchenstunde soll Storytelling auch nicht sein.
In dieser Folge zeige ich dir ein paar Methoden, wie dir in Zukunft die Ideen nie wieder ausgehen.
Normale Werbung funktioniert nicht mehr wirklich
Ich bin ja nun schon so einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte direkt und indirekt im Marketing-Bereich unterwegs. Früher im Angestellten-Verhältnis, dann als freiberufliche Texterin und mittlerweile seit einigen Jahren als Coach.
Mir ist etwas aufgefallen, das du sicher auch schon wahrgenommen hast: Werbung funktioniert gefühlt nicht mehr so gut.
Anzeigenkosten werden immer höher. Die Legende von den 5 – 7 Touch-Points, also Situationen, in denen potenzielle Käufer Kontakt mit dir oder deinen Inhalten haben, bevor sie kaufen, lässt erfahrene Marketing-Leute nur noch schallend lachen. Häng da mal jeweils ne Null an die Zahlen. Selbst das Sammeln von E-Mail-Adressen für einen Newsletter fühlt sich mittlerweile krampfig an.
Die Menschen sind genervt von Werbung.
Kein Wunder. Wir werden ja auch völlig damit überschüttet. Früher gab es den Werbeblock vorm Kino-Film, die Pinkel- äh, Werbepausen im TV, ein bisschen Radiowerbung und dann halt in Zeitschriften oder auf Plakatwänden. Es gab also genug Bereiche, wo man seine Ruhe hatte.
Heute ploppt überall und ständig etwas auf uns schreit: Kauf mich! Und das im Sekundentakt.

So dringst du trotzdem durch
Unser Gehirn ist ein ganz wunderbares Maschinchen und es hat zwei Haupt-Aufgaben: wichtige von unwichtigen Informationen unterscheiden und unseren Energie-Haushalt vernünftig steuern.
Das Ergebnis: Durch das jahrzehntelange Dauerfeuer an Werbung sind wir mittlerweile enorm gut darin, Werbung, auch versteckte, zu erkennen und sofort als irrelevant wegzufiltern.
Wie kommst du nun also mit deiner Botschaft durch?
Indem du sie in Geschichten verpackst.
Das funktioniert so gut, weil Menschen seit zigtausend Jahren auf diesem Wege wichtige Informationen weitergeben und Bindungen aufbauen. Das Gehirn des Lesers schaltet also nicht automatisch auf “Werbung, weg damit”, sondern bleibt aufmerksam, neugierig und möchte doch schon gern erfahren, was genau denn passiert ist und was es daraus für seinen Besitzer lernen kann.
Ok, genug der grauen Theorie. Lass uns zur Praxis kommen. Und einer alles entscheidenden Frage.
Was für Geschichten erzählst du denn nun?
Der erste Punkt sollte eigentlich logisch sein: Keine Erfundenen. Wir haben extrem gute Sensoren, ob etwas stimmt oder nicht. Und niemand will angelogen oder getäuscht werden.
Selbst wenn du mit einer Münchhausen-Story erstmal durchkommst, fällt es dir wahrscheinlich später auf die Füße. Also bleib bei der Wahrheit.
Bewege dich aufmerksam durch deinen Alltag
Auch wenn dir dein eigenes Leben als gar nicht so spannend erscheint, stecken hinter vielen Erlebnissen tolle Geschichten. Wir brauchen keine Superhelden-Story, um uns mit dem Erzähler verbunden zu fühlen. Gerade wenn wir das Gefühl haben, das hätte mir auch so passieren können, lesen wir aufmerksam weiter.
Greif auf Situationen zurück, die du selbst erlebt hast, auf Erfahrungen, die du gemacht hast. Solche Themen sind gut geeignet, um deinem Gegenüber zu zeigen, wie du tickst, welche Werte dir wichtig sind.
Überlege dir, in welcher Alltagssituation du zum Beispiel herzhaft über etwas lachen musstest, dich aufgeregt hast, besonders berührt warst. Häufig können wir aus solchen Begebenheiten eine Art Lehre ziehen. Und schon hast du eine tolle Geschichte, die einerseits einen Einblick in deine Gefühlswelt gibt, gleichzeitig aber auch eine starke Message weiterträgt.
Ein praktisches Beispiel
Ich musste letzte Woche nach Zürich, mit der Bahn, hatte einen schweren Koffer dabei. Ich tu mich schwer mit Gepäck in Kombi mit Rolltreppen. Also hab ich am Bahnhof den Aufzug genommen.
Kurz bevor die Türen sich schlossen, kam eine Großfamilie dazu, laut schnatternd und mit nem ziemlich geringschätzigen Seitenblick zu mir. Ja, sie hatten Senioren dabei und ich bin das noch fitte Huhn, das eben “nur” nen Koffer hat. Unangenehme Situation, sag ich dir.
Am Gleis angekommen suche ich mir den Wagenstandsanzeiger und tappel zum richtigen Abschnitt. Auf dem Weg sehe ich die Familie wieder und merke, dass sie ziemlich verloren in der Gegend rumschauen. Also erkläre ich ihnen, wo sie herausfinden, wo ihr Abteil halten wird.
Kurze Zeit später kommt der ganze Pulk an mir vorbei. Es gibt ein freundliches Danke. Wow. Die ältere Dame hält sogar kurz, um zu erzählen, dass sie alle ganz aufgeregt seien, weil die Jüngste für ein Jahr nach Frankreich geht, um dort als Aupair zu arbeiten.
Noch ein paar Minuten später zieht der Tross wieder um. Jetzt wissen sie wirklich den richtigen Abschnitt. Komplett am anderen Ende des Bahnsteigs.
Im Vorbeigehen wieder freundliche Blicke und ein herzhaftes Lachen von mir, als der Großvater in breitem Berlinerisch zu mir meint “Ja, man muss ja auch mal blöd sein, sonst wird’s ja langweilig”.

Was hat mich diese Situation gelehrt?
Ich hätte nach den schnippischen Seitenblicken im Fahrstuhl die Leute ihrem Schicksal überlassen können. Das wäre wahrscheinlich die normale Reaktion gewesen.
Hab ich aber nicht. Die Info zum Wagenstandsanzeiger hat mich nichts gekostet. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft tun nicht weh.
So haben alle mit einem Lachen und einem angenehmen Gefühl der “irgendwie Verbundenheit” die Fahrt angetreten, statt mit nem sauren Grummeln im Magen.
Und – ein netter Mitreisender hat mir sogar den Koffer die steile Stufe hinauf in den Wagen gehoben. Karma?
Siehst du, was ich meine?
Die Situation war nichts Außergewöhnliches. Eine Kleinigkeit, die dir jeden Tag passieren kann. Indem ich es aber als Geschichte erzähle, inklusive eines Learnings, bleibt es im Kopf hängen.
Wie funktioniert das?
Indem ich das Prinzip der Heldenreise anwende.
- Ein Held (in dem Fall ich),
- hat ein Ziel (Zürich),
- muss auf dem Weg dorthin Hindernisse überwinden (wie komm ich mit dem Koffer heil nach unten),
- trifft unterwegs Wegbegleiter, die sich als Feinde, aber auch als Verbündete erweisen können (die Großfamilie).
- Es findet ein Kampf statt (der innere Kampf – lass ich die da stehen oder springe ich über meinen Schatten und bin hilfsbereit).
- Das Ziel wird erreicht (Harmonie, und am Ende hebe ich mir auch beim Einsteigen keinen Bruch, weil jemand hilft).
- Ich gehe verändert (mit dem Elixir) meinen weiteren Weg. (Die erneute Bestätigung, dass Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft auch heute noch wunderbar funktionieren, die Menschen eigentlich doch nett sind, sich nur manchmal schwer damit tun, es zu zeigen ;))
Jetzt du: Was ist dir in letzter Zeit im Alltag passiert, bei dem du ebenfalls mit einer Erkenntnis rausgegangen bist, sei sie noch so klein?
Wie könntest du das als Geschichte erzählen?
Die Reise deiner Kunden
Um Interessenten eine Vorstellung davon zu geben, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte, schicken wir sie auf ihre ganz eigene Heldenreise.
Das funktioniert wunderbar, wenn du auf Geschichten deiner aktuellen oder ehemaligen Kunden zurückgreifen kannst. In denen sind sie der Held.
- Wo standen sie, bevor sie mit dir gearbeitet haben?
- Was war ihr Ziel, was wollten sie erreichen?
- Welche Hindernisse gab es auf dem Weg, was mussten sie erleben, lernen?
- Was war der finale (häufig innere) Kampf?
- Welche Transformation haben sie durchlaufen?
- Wie sieht ihr Leben jetzt, nach der Erreichung des Ziels aus?
Diese Geschichten eignen sich wunderbar als Testimonial auf Verkaufsseiten, du kannst sie aber auch gut auf Social Media einbinden und erzählen.
Damit schlägst du zwei, eigentlich drei Fliegen mit einer Klappe: Du machst deutlich, um was es bei dir geht, was du anbietest. Du zeigst, dass es funktioniert und auch wie und machst so Lust darauf, es auch zu probieren. Und das alles, ohne ein einziges Mal zu brüllen: Kauf mich!
Besondere Anlässe, Jahrestage und Co.
Nimm dir einen Kalender und markiere bestimmte Anlässe. Den Tag deiner Unternehmensgründung. Das Erreichen bestimmter Meilensteine. Deinen Geburtstag. Bestimmte Events, die du fürs kommende Jahr geplant hast oder an denen du teilnehmen willst.
Und dann überlege dir, wie du darum deine Geschichten bauen könntest.
Deine Unternehmensgründung.
- Was war der Anlass?
- Warum hast du diesen Schritt gewagt?
- Wovor hattest du Angst?
- Welche Hürden musstest du meistern?
- Was war dein Ziel? Hast du es erreicht?
- Wer hat dich auf dem Weg begleitet?
- Was hast du gelernt?
Das muss nicht alles in eine Geschichte. Es können sogar mehrere daraus entstehen und schon hast du Content für 3 – 4 Wochen.
Du willst ein neues Angebot rausbringen? Auch das ist eine Reise. Die erste Idee, die Hintergrundgeschichte dazu. Die Umsetzung, die Herausforderungen dabei. Das Ziel – was soll das Angebot im Leben der Menschen verändern?

Wichtig - ohne Reibung flutscht das Interesse weg wie auf Teflon
Eine gute Story funktioniert nur, wenn es unterwegs Hinternisse, Hürden gibt und es braucht einen Feind, einen Gegenspieler.
Hobbit Frodo bekommt den einen Ring, wandert durch die Welt von Tolkien und wirft den Ring in den Berg. Laaangweilig.
Im realen Leben stehen wir eher selten wirklichen Bösewichten gegenüber. In den meisten Fällen sind es eher Konflikte, die wir im Inneren überwinden müssen oder Institutionen oder Personen, die nicht per se böse handeln, sondern deren Interessen unseren einfach komplett zuwider laufen.
Das Finanzamt will dich nicht pleite sehen. Sie haben ihren Auftrag, möglichst viel Geld für den Staat rauszuholen. Es bietet sich trotzdem perfekt als Gegenspieler an. Denn sein Ziel deckt sich nunmal so gar nicht mit denen der meisten Selbstständigen.
Innere und äußere Kritiker sind auch so ein Ding. In den meisten Fällen wollen sie nicht schaden, sondern haben sogar eher das Ziel, dich vor negativen Erfahrungen zu schützen. Trotzdem musst du sie überwinden, um aus deiner gewohnten Komfortzone rauszukommen und zu letztendlich zu wachsen.
Überlege dir also für jede deiner Geschichten – gegen wen treten die Helden an? Du, deine Kunden, die Person im Mittelpunkt der Geschichte.
Fazit
Wenn du lernst, mit wachem Blick durch die Welt zu gehen, wirst du merken, dass hinter jeder Ecke eine gute Geschichte stecken kann.
Wenn du beginnst, sie zu erzählen, hilft dir das enorm dabei, dich authentisch und echt zu zeigen, eine tolle Verbindung zu deinen Leuten aufzubauen und dein Angebot zu zeigen, ohne dabei sofort in Deckung zu gehen, weil du dich unwohl dabei fühlst, drüber zu reden.
Also los, trau dich ran!
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du Storytelling für dein Business anwendest, wie das mit der Heldenreise genau funktioniert, wie du sie umsetzt, ohne ganze Romane zu schreiben, dann melde dich gern noch an.
In meinem 3-Tages-Workshop nehme ich dich tiefer mit in diese spannende Welt und zeige dir, wie auch du Geschichten erzählst, die die Leute wirklich ansprechen und gleichzeitig dafür sorgen, dass sie Lust haben, mit dir zusammenzuarbeiten. Die Anmeldung für 0€ findest du HIER.