Wie Homeoffice NICHT funktioniert

Wenn der Kater auf der Tastatur liegt, ist die Produktivität gleich null

6 Tipps für ein besseres Arbeiten von Zuhause

Katze auf Laptop
Lieblingsplatz für Katzen, die Laptoptastatur

Endlich raus aus den festen Büro-Zeiten und rein ins heimische Kreativ-Mekka. So zumindest hatte ich mir meine Arbeit im Homeoffice vorgestellt.

Die Realität hat mich dann binnen kürzester Zeit scharf eingeholt. 

Ständig stand eine gute Bekannte oder die Mama vor der Tür: „ich war grad in der Stadt und wollte nur kurz auf nen Kaffee vorbei – du bist ja jetzt zu Hause“. 

Hatte ich den lieben, aber zeitraubenden Besuch dann nett zur Tür begleitet, hieß es erstmal Kaffeetassen abwaschen. Dann kann ich mich ja auch gleich noch um den Geschirrspüler und die Wäsche kümmern. Eine Stunde später blitzte die Wohnung, ich war aber keinen Schritt weiter.

Kaum saß ich dann wieder mit dem Laptop auf der Couch, kam Herr Kater von seinem Morgenspaziergang und forderte vehement seine Streicheleinheiten. Katzenbesitzer wissen, dass die Vierbeiner genau ahnen, womit man sich gerade beschäftigt und wie man das abstellt: einfach drauflegen und schnurren …

Also Katze runter, Laptop und Hose entfusseln und los gehts. Oder auch nicht. Ich fing nämlich erst einmal an, zusammen zu suchen,  was ich für den nächsten Artikel schon recherchiert hatte. Ein Teil klemmte ausgedruckt im Ordner, auf dem grünen Datenstick waren ein paar Dateien und der Rest lag auf dem großen Desktop-Rechner im anderen Zimmer, glaubte ich zumindest …

Und wenn dann die Tür klapperte und meine Lieben nach Hause kamen, fragte ich mich, wo der Tag nur geblieben war – ich hatte ja gar nichts geschafft.

Nach ein paar Wochen war mir klar: so geht das nicht weiter. Also braucht es ein paar Regeln, die sicher auch für jeden anderen im Homeoffice interessant sind:

1. Die Grundeinstellung im Homeoffice

Ich glaube, am wichtigsten ist, dass du dir selbst und auch deinem Umfeld klar machst, dass das Arbeiten von Zuhause trotzdem eben Arbeit ist. Und deshalb sollten die gleichen Rahmenbedingungen gelten wie im klassischen Büro.

Da kommt ja Tante Frieda auch nicht einfach zur Tür rein, holt sich in der Kantine ‘nen Käffchen und fängt im Besucherstuhl flott an zu plaudern, während Du gerade die neuesten Statistiken in Excel einpflegst.

2. Zeiten festlegen

Wenn Du allein lebst und auch sonst kein soziales Umfeld hast, spricht natürlich nichts dagegen, den Tag komplett frei zu gestalten. Für die meisten gibt es aber nur bestimmte Fenster, in denen effektives Arbeiten möglich ist. Keine Familie freut sich über den „Heimwerker“, wenn der dann lieber Texte schreibt, wenn es ans gemeinsame Abendessen geht. 

Die meisten von uns kennen ihren Biorhythmus halbwegs. Oft hilft es auch, sich selbst ein paar Tage zu beobachten: wann kann ich am effektivsten arbeiten, wann sollte ich keinen wissenschaftlichen Fachartikel verfassen? Und wann ist es besser, Pausen einzulegen? Wenn du diesen Rahmen gefunden hast, solltest du deinen Tag genau so einteilen und das dann auch durchziehen.

Dann kannst du Tante Frieda auch sagen, dass zwischen 12.00 und 13.00 Uhr ein Spontanbesuch kein Problem ist, da du da eh gerade einen frischen Kaffee brühst.

3. Einen Arbeitsplatz schaffen

Der Idealfall ist natürlich ein Arbeitszimmer, in dem du die Tür schließen kannst. Hier bleiben alle Unterlagen und der Rechner wartet nur auf deine spontanen Einfälle. Wenn das nicht geht, solltest du dir trotzdem einen festen Platz für deine Arbeit suchen.

Einerseits gibst du dir selbst so das Signal: „Jetzt wird gearbeitet“, andererseits hast du dort dann alles in Griffweite und rennst nicht wegen jedem Blatt Papier oder Briefumschlag quer durch die Wohnung.

Denn: jede Unterbrechung ist Gift.

4. Abschalten

Auch hier gilt die Office-Regel. Bei den wenigsten Arbeitgebern wird dein Handy die ganze Zeit griffbereit neben der Tastatur liegen. Und keiner deiner Freunde erwartet im normalen Bürobetrieb eine sofortige Antwort in der WhatsApp-Gruppe. Warum also im Homeoffice? 

Bei mir sind am Rechner alle Benachrichtigungen abgeschaltet. Mails werden jeweils morgens, mittags und zum Feierabend noch einmal gecheckt, das Telefon ist auf lautlos gestellt und bleibt am besten im Nebenzimmer liegen. 

Wir hatten das schon einmal: Unterbrechungen sind Gift für den Arbeitsprozess. Nach jeder noch so kurzen Ablenkung benötigst du mehrere Minuten, um wieder in den Flow zu kommen. Also – abschalten – ist eigentlich ganz einfach 😉

5. Aufschieben

Wenn sich doch Dinge nur durch liegenlassen erledigen würden … Jeder hat diese Tätigkeiten, die unbedingt erledigt werden müssen, aber so gar keinen Spaß machen. Bei mir sind das z. B. die Ablage und die Buchhaltung. Um hier immer schön am Ball zu bleiben, habe ich einen einfachen Trick. 

Aufschieben! Aber eben nicht bis irgendwann in der Zukunft.

So wie ich mir eine Tagesstruktur angewöhnt habe, ist auch die Woche in gewissem Sinne eingeteilt. Montag und Dienstag kümmere ich mich zum Beispiel um ein bestimmtes wiederkehrendes Projekt, Mittwoch und Donnerstag sind ebenfalls fürs Texten und Lektorieren reserviert und alles, was dabei stört, wird aufgeschoben. Freitag ist dann der Tag, an dem ich mich um alles Administrative kümmere. Da werden dann Rechnungen geschrieben, Belege ausgedruckt und die kommendenTermine geplant. 

Vorteil des Ganzen? So erledige ich diese Dinge am Block und bin in Gedanken nicht schon wieder beim nächsten Projekt. Und ich bin motiviert. Die Sachen liegen mir zwar nicht mehr als vorher, aber ich weiß, wenn ich fertig bin, beginnt das Wochenende! Und nichts ist schöner, als mit einem aufgeräumten Schreibtisch in die freien Tage zu starten.

6. Raus

Das Homeoffice hat viele Vorteile. Geselligkeit gehört nicht unbedingt dazu.

Damit dir nicht irgendwann die Decke auf den Kopf fällt und du mit deinem Goldfisch über Rechtschreibregeln referierst, solltest du öfter die Gelegenheiten nutzen, woanders zu arbeiten.

Gerade im Frühjahr und Sommer bietet es sich an, den Laptop einzupacken und im netten Café um die Ecke das kostenfreie WLAN zum Beispiel für Recherche-Aufgaben zu nutzen. In größeren Städten gibt es Co-Working-Spaces. Hier kommst du in Kontakt mit anderen Freelancern. Auch Bibliotheken oder der Stadtpark sind perfekt, um den eigenen vier Wänden zu entfliehen. 

Du siehst, ohne ein paar Regeln funktioniert die große Arbeitsfreiheit nicht. Aber wenn man seine eigenen gefunden hat, ist es gar nicht so schwer, effektiv von Zuhause aus zu arbeiten!

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